Das Walliser Terroir

Anne-Do Zufferey, Direktorin des Walliser Weinmuseums, stellt uns das Walliser Terroir vor:


 

Das Wallis ist der grösste Weinbaukanton der Schweiz und umfasst eine Rebfläche von gegen 5000 Hektar.

Für die Schweiz ist das eine bedeutende Fläche. Im europäischen Vergleich allerdings entspricht das etwa der Ausdehnung der Weinregion von Saint-Emilion.

Das Wallis besitzt ein sehr günstiges Klima, mit viel Sonnenschein (mehr als 2000 Sonnenstunden pro Jahr). Gleichzeitig ist es ein trockenes Klima mit durchschnittlichen Niederschlägen von 600 mm pro Jahr, was der Regenmenge an der marokkanischen Küste entspricht. Das bedeutet, dass im Wallis Weinbau bis in Höhenlagen von 800 Metern betrieben werden kann, ja sogar bis 1200 Meter Höhe wie in Visperterminen, während man normalerweise davon ausgeht, dass die Reben in einer Höhe von 500 bis 600 Metern gute Bedingungen finden.

Das Wallis besitzt ein sehr komplexes, vielfältiges Terroir, das sich für eine grosse Vielzahl verschiedener Rebsorten eignet.

Die Geschichte und die Geologie des Wallis sind eng verbunden mit der Entstehung der Alpen und der Präsenz eines Gletschers bis vor 15’000 Jahren. Seit dem Rückzug des Rhonegletschers wurden die Böden mit ihren Moränen und Schuttkegeln mehrfach tiefgreifend umgestaltet. Aus diesem Grund ist das Walliser Terroir für die Winzer ein kniffliges Puzzle, denn auf ein und derselben Parzelle treffen sie bisweilen auf eine immense Vielfalt von Natur und Struktur der Böden.

Im Unterwallis sind die Terrains eher von Granit geprägt und eignen sich damit gut für Rebsorten wie etwa den Gamay. Weiter rhoneaufwärts, im Zentralwallis oder im Oberwallis, sind die Böden eher kalkhaltig und damit erste Wahl für Rebsorten wie den Pinot noir.

 

Die Sicht der Winzer auf das Terroir

Die Winzer der Charta Saint-Théodule äussern sich zu ihrem Terroir: